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„SPIN2030. Wissenschaftsland Sachsen“ zu Gast an der Staatlichen Studienakademie Glauchau

29. April 2024

Die Kampagne „SPIN2030. Wissenschaftsland Sachsen“ richtet den Fokus auf die Berufsakademie Sachsen, die ab 2025 zur Dualen Hochschule Sachsen (DHSN) wird. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe besuchte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow am
29. April 2024 die Staatliche Studienakademie Glauchau, den künftigen Hauptsitz der neuen Hochschule.

Glauchau wird Hochschulstandort und Sitz der Dualen Hochschule Sachsen

Mit dem Ziel vor Augen und dem Schild in der Hand wurde Glauchau´s Oberbürgermeister Marcus Steinhart begrüßt. Staatsminister Sebastian Gemkow übergab gemeinsam mit Prof. Dr. Frauke Deckow, Direktorin der Staatlichen Studienakademie Glauchau, und Ines Springer vom Sächsischen Landtag symbolisch das neue Ortschild für die „Hochschulstadt Glauchau“ an den Oberbürgermeister. Die Vision ist klar: gemeinsam mit der DHSN möchte der OB Glauchau zu einer „lebendigen Stadt“ machen, die mit ihren neuen Chancen wachsen soll.

Mehr als 300 Gäste sind der Einladung zur Veranstaltung auf den Campus gefolgt. In der neuen Aula war jeder Platz besetzt, u.a. mit Mitarbeitenden und Studierenden der BA, dualen Praxispartnern sowie Vertretern der Wirtschaft und interessierten Bürgern der Stadt Glauchau.

Nach einem persönlichen Grußwort von Wissenschaftsminister Gemkow stellte die Direktorin Prof. Dr. Deckow die wichtigsten Neuerungen zur Umwandlung der BAS zur DHSN in einem etwas anderen Format vor. Gemeinsam mit Referent Thomas Pfunfke und Pressesprecherin Anja Reichel präsentierte sie unterhaltsam die Fakten, die ab 1.1.2025 den Unterschied machen. Gemäß der Kampagne „Metamorphose“ setzt die Berufsakademie auf Evolution statt Revolution, bewahrt Bewährtes und bleibt sich und ihrem Erfolg auch im „höheren Zustand“ treu.

Forschung & Lehre für die Region

Die Forschung von heute ist die Innovation von morgen. Und das Potenzial der BA Glauchau ist groß – in Forschung UND Lehre. Einen kleinen Abriss boten die folgenden Impulsvorträge.

Für das Kompetenzfeld „Mobilität & Engineering“ bot Prof. Daniela Nickel einen kurzen Einblick in die Welt der Additiven Fertigung und lud die Gäste zur anschließenden Besichtigung des ausgebauten 3D-Drucklabors ein. Mit viel Stolz beglückwünschte Sie in diesem Rahmen die fünf Studierenden, die erst am Vortag bei der großen VDI Student Competition in München einen sensationellen 2. Platz belegt haben und trotz „tiefer Augenringe“ sehr gern bei der heutigen Veranstaltung zu Gast waren.

Prof. Stephan Lehr zeigte für das Kompetenzfeld „Bau & Energie“ auf, wie die Berufsakademie als Partner für die akademische Bildung im Bundeskompetenzzentrum „Kälte- und Klima­technik“ Reichenbach die Qualifizierung der dringend benötigten Fachkräfte für diese Zukunftsbranche bereits hier und heute lebt. Das Kälte unverzichtbar und auch vielseitig ist, zeigt u.a. eines der aktuellen Projekte: gemeinsam mit dem smac (Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz) wird eine klimatisierte Vollglasvitrine für sensible archäologische Funde entwickelt.

Wie wichtig eine strukturierte Unternehmensnachfolge ist, ist Thema des kooperativen Forschungsprojektes FOLGERICHTIG unter der Leitung von Prof. Katja Werner. Derzeit findet jedes fünfte Unternehmen in Sachsen keinen Nachfolger. In naher Zukunft könnte eine ungewollte Stilllegung jedes dritte Unternehmen treffen. Gemeinsam mit einem großen regionalen Partner-Netzwerk unterstützt das Projekt Unternehmen im Nachfolgeprozess mit wichtigen Qualifikationen und Methodenkompetenz. Studierende entwickeln hier Geschäftsmodelle, die an wichtigen Stellen erhalten und an den richtigen Stellen neu denken.

Auf Fragen gibt es Antworten.

In einem interaktiven Podium, moderiert von Thomas Pfunfke, stellten sich Staatsminister Gemkow, der Oberbürgermeister der Stadt Glauchau und die Direktorin Prof. Dr. Deckow den Fragen der Gäste, die zahlreich vorab eingereicht wurden.

Zur Strategie, wie Glauchau die größte der sieben Akademien bleiben kann, setzt Prof. Dr. Deckow auf das jetzige Strategiekonzept des Standortes, das die Qualität der Dualen Lehre in den Fokus rückt. Hierzu zählen marktorientierte Studiengänge, ein gelebtes Qualitätsmanagement und die Didaktik orientierte Digitalisierung der Lehre. Die Präsenzlehre und die Rolle der Professoren und Dozenten als Vorbilder und Kommunikatoren der Hochschule sind zentrale Faktoren der Leitkultur, die nicht nur für eine exzellente Lehre, sondern auch für die richtige Motivation sorgen. Prof. Dr. Deckow formulierte einen klaren Auftrag an die Stadt, Konzepte für das Leben der Studierenden in Glauchau zu entwickeln.

Die größte Herausforderung auf dem Weg zur DHSN war für Staatsminister Gemkow der Kampf um die Mittel dafür, in „nächtelangen Verhandlungen im Haushalt, während der restliche Fahrplan noch offen war.“ Dem Ministerium war wichtig, „nicht mit heißer Nadel“ zu stricken, sondern eine hervorragend ausgearbeitete Basis mit allen notwendigen Ressourcen zu schaffen. Geburtsfehler, wie in Baden-Württemberg sollen vermieden werden. Mit der Integrierung der DHSN in die Gesetzgebung sollte dies gelingen.

Die Vision für die Stadt sieht OB Steinhart darin, die Einwohnerzahl zu halten und mit den neuen (an der DHSN qualifizierten) Fachkräften langfristig einen Zuzug für die Region zu erreichen. Der Namenszusatz „Hochschulstadt“ soll zum Symbol werden, wobei er den Verdienst daran ganz klar bei den anwesenden Mitstreitern sah. Sein persönlicher Dank ging an Ines Springer, die „Glauchau´s Wünsche so engagiert nach Dresden in den Landtag transportiert hat.“

HORST

Der MDR hat bereits über den kleinen AWS Shopper berichtet. Heute stand das „Minimalautomobil“, das in einem fachübergreifenden Studentenprojekt unter der Leitung von Robert Schönherr mittels 3D-Druck nahezu grunderneuert wurde, zur ersten Ausfahrt bereit. Staatsminister Gemkow war begeistert vom „Selbstbauauto“ und ließ sich gern zu einer kleinen Tour über den Campus einladen.

Campuserweiterung

In einem Gemeinschaftsprojekt des SIB mit den Investoren VVBI Capital AG Leipzig, der Sahr Immobilien GmbH Glauchau sowie der Schälzky Bauingenieure GmbH aus Glauchau sollen bis Herbst 2025 in einem leerstehenden EXTRA-Markt direkt am Campus auf einer Fläche von 1.200m² zwei Hörsäle und zwei Seminarräume entstehen. Das Gebäude wird zudem Büros für die Studienorganisation und für Professoren beherbergen. Stefan Schälzky, selbst BA-Absolvent und aktiver Dozent, sieht im Projekt ein lohnendes Investment in Sachsen und vor allem eine nachhaltige Nutzung von vorhandenen Gebäuden vor Ort.

Das entspannte Get-together in der neuen Mensa wurde kulinarisch vom Studentenwerk Chemnitz-Zwickau und musikalisch von JANTE begleitet. Sänger Jan Thierfelder kam als BA-Absolvent gern zurück auf den Campus und freute sich auf ein Wiedersehen mit Prof. Dr. Deckow, bei welcher er seinerzeit Mittelstandsmanagement studiert hat.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sieht in der DHSN eine sichere Erfolgsgeschichte. Wir bedanken uns für eine unterhaltsame gemeinsame Veranstaltung mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.

Foto: Ben Gierig
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