Was es mit dem Wüstenklima an der Studienakademie in Glauchau auf sich hat!
„IP trifft VU“
5 % relative Luftfeuchtigkeit und 25 °C – Bedingungen, die der Sahara gleichen – sind für das neueste Projekt von Herrn Pablo Immenroth (Studiengang Industrielle Produktion, Matrikel 22) essenziell:
Am 15.01.2024 um 15:00 Uhr – doch erst 3 h später als geplant - begann nach gefühlt unendlich vielen Herausforderungen (um den Begriff Problem zu vermeiden) erstmalig der 3D-Druck bei 5 % relative Luftfeuchtigkeit und 25 °C in den Laboren der Versorgungs- und Umwelttechnik (VU). Hierbei ist das Know-How unseres Experten für die additive Fertigung, Herrn Dirk Fischer, gefragt. Auch das Wissen und die Erfahrungen von Herrn Jens Kästner rund um die künstliche Erzeugung verschiedener Klimata (Studiengang VU) sind zwingend erforderlich. Der dafür eingesetzte neue Klimaschrank bietet aufgrund seiner Bauraumgröße die Möglichkeit, die Fertigungsanlage, also unsere Stereolithografie-Anlage, direkt in dem Klimaschrank zu betreiben, so argumentieren die Herren Kästner und Fischer sowie Frau Professorin Nickel, die die interdisziplinäre Ausführung initiierte und nun begleitet.
Ein in der Verarbeitung sehr anspruchsvoller elastischer Kunststoff, Polyurethan Rigid 650 von der Firma formlabs, soll verarbeitet werden. „Mit 16 Stunden Fertigungszeit für 8 Gummielemente ist es nicht getan“, so Herr Immenroth von der Firma HENNgineered Heinsdorfergrund GmbH. Er fügt hinzu, „das Aushärten erfolgt bei 46 °C und 70 % relative Luftfeuchtigkeit für 14 Tage“. Da gilt es, einen langen Atem zu beweisen. Erfahrungswerte gibt es kaum laut weitreichender Recherchen im Vorfeld des Projektstarts. Bis zum 19.01.2024 wird die Fertigung im Klimaschrank noch ununterbrochen laufen. Das Ende der Fertigung ist durch die kurze Verarbeitungszeit (sog. Topfzeit) des Materials an Luft unter den gegebenen Bedingungen vorgegeben.
Mit viel Akribie wird dokumentiert und mit Spannung dem Ende der Aushärtung entgegengefiebert. Im Mai soll es dann soweit sein; der Praxistest wird zeigen, ob sich das über die additive Fertigung verarbeitete Material für die praktische Anwendung tatsächlich eignet.
Prof.Dr.-Ing. habil. Daniela Nickel
Leiterin Studiengang Versorgungs- und Umwelttechnik
Standort Glauchau
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Leiterin Wissens- und Technologietransfer